ST.
LAURENTIUS, PFARRKIRCHE SITTENBACH
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Erzbistum
München und Freising Dekanat Weihenstephan
Altar,
Ambo Gerasole, Kalkstein, Türkei
Sedilien, Bänke, Kredenztisch Elsbeere
Leuchter Bronze
Ausführung
2007
Neugestaltung der liturgischen Orte
Zelebrationsaltar und Ambo sowie die Priestersedilie, Konzelebrantensedilien
und Ministrantenbänke in der Stiftskirche Polling "S. Salvator,
das ist Christus der Erlöser und das Heilige Kreuz"
Das Gestaltungskonzept
der liturgischen Orte Altar - Tisch des Opfers und des österlichen
Mahles -
und Ambo - Tisch des Wortes -
entwickelt sich aus ihren liturgischen Bestimmungen sowie aus der historischen,
architektonischen Raumsituation: Langhaus und tiefgezogene Apsis mit
Ausstattung und die zentrale Präsenz des Hochaltars.
Aus
der großen Fülle architektonischer Gestaltungselemente und
Details, die zur Konzeptentwicklung beigetragen haben, seien nur die
Grundlegensten erwähnt.
Das Langhaus, annähernd quadratisch im Grundriss, wird über
die Längsachse strukturiert durch die Säulenführung.
Die Säulen vermitteln
sowohl eine Gewichtung nach unten - eine "Erdung" als auch
ein Aufstreben und sich Auflösen in den hohen Raum, in Offenheit,
Leichtigkeit und Licht.
Die
Apsis vermittelt eine starke Tiefenraumwirkung bedingt durch ihren langgestreckten
rechteckigen Grundriss und die Bogenfolge in der Raumschale.
Der
Hochaltar steht in seinem formalen Aufbau in Beziehung zu den architektonischen
Gegebenheiten des Kirchenbaus.
Grundlage sind der Dialog von Quadrat und Rechteck, horizontal
lagernd und vertikal aufstrebend, strukturiert und bezeichnet durch
eine Abfolge von Kreisformen.
Sie
entfalten sich inmitten eines Kanon aufstrebender Raumelemente - wie
tragendes architektonisches Grundgerüst, Säulengruppen, Figuren
und Zwischenräume.
Im Tabernakel noch geschlossen und im Quadrat gefasst öffnen sich
die Kreisformen zum Strahlenkranz um das Pollinger Kreuz, werden mit
zunehmender Raumhöhe immer filigraner und "transzendenter"
in ihrer Erscheinung.
Die Neugestaltung des liturgischen Ortes Altar - das Christussymbol
- nimmt den Dialog auf mit dieser Formenwelt, antwortet mit einer streng
abstrakten, reduzierten Formensprache, basierend auf Quadrat, Kreis
und Rechteck.
Das
Quadrat als das Gegenüber der Mensa übernimmt die Gewichtung
nach unten, ist der Erde zugewandt. Die Stufenführung leitet die
Verbindung in den Raum ein.
Die aufstrebende Rechtecksform baut sich darüber auf, als dynamisch
tragendes Element. Sie ist plastisch verfeinert durch räumlich
versetzte Doppelträger, vergleichbar mit Säulen, gefasst in
einem feinen Rundbogen. Über diesem entfaltet sich die große
Form der Mensa, ausgebreiteten Flügeln gleich. Gewichtig und leicht
öffnet sie den Raum zur Wandlung in der Eucharistie, scheint getragen
vom goldenen Kreis.
Der
goldene Kreis wirkt in seiner Strahlkraft im Zentrum des Altars, ist
Teil der "Geistigen Mitte", die wir im Pollinger Kreuz und
seinem Strahlenkranz finden.
Der
Ambo, feingliedrig gestaltet und formal am Altar orientiert, bezeichnet
den liturgischen Ort des Wortes in eigenständiger Ausdrucksweise.
Er tritt in seiner vorgezogenen Position der Gemeinde entgegen zur Verkündung
des Wort Gottes.
Beide
liturgischen Orte wie auch Sedilien und Bänke sind im Material
Elsbeere ausgeführt, einem heimischen Hartholz, dem Birnbaum ähnlich.
Die Scheibe im Altar ist gewölbt und blattvergoldet.